Enterprise 2.0 oder Soziale Medien erobern die interne Kommunikation

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Nachdem Social Media bereits fester Bestandteil der externen Kommunikation vieler Unternehmen ist, halten Soziale Medien nun Einzug in die interne Kommunikation. Dieses Phänomen wird unter dem Begriff Enterprise 2.0, wahlweise auch Social Business, zusammengefasst.

Ebenso wie viele Menschen dem Siegeszug von Social Media Diensten wie Facebook , Twitter oder XING kritisch gegenüberstanden oder noch immer stehen, gibt es auch sehr viel Verunsicherung bezüglich der Nutzung von Sozialen Medien innerhalb von Unternehmen. Diese Blogreihe möchte hierbei Abhilfe schaffen und auf anschauliche Weise die einzelnen Facetten des Enterprise 2.0 Gedankens sowie Best Practice-Beispiele vorstellen.

Enterprise 2.0  – von wegen “Star Trek”

Bei dem Begriff Enterprise 2.0, denken viele Menschen zunächst an “Star Trek”. Wieso “Star Trek”? Klar, wegen dem weltbekannten “Raumschiff Enterprise”. Der Begriff Enterprise 2.0 geht  jedoch auf einen Artikel von Andrew Mc Afee, Professor der Havard Business School, zurück und setzt  sich aus dem englischen Wort Enterprise (übersetzt Unternehmen) sowie dem Zusatz 2.0, in Anlehnung an das Web 2.0,  zusammen.

Enterprise 2.0 hat  daher rein gar nichts mit Science Fiction zu tun, sondern beschreibt die Nutzung von interaktiven, „selbstorganisierenden“ Social Media Tools wie Blogs, Foren, Wikis oder Social Networks (hierzu mehr im zweiten Teil dieser Blogserie) von oder zwischen Unternehmen, ihren Mitarbeiter oder Partnern.

Folgende Elemente gelten als prägend für Enterprise 2.0-Anwendungen und wurden von McAfee unter dem Akronym SLATES zusammengefasst. Dieses steht stellvertretend für:

  • Search: Dies beschreibt das einfache Auffinden von Inhalten über die Suchfunktion.
  • Links: Es besteht die Möglichkeit auf zusätzlich relevante Informationen zu verlinken. Seiten, die von den Usern als besonders wichtig empfundenen werden, werden am häufigsten verlinkt.
  • Authoring: Dies bedeutet, dass Inhalte sehr einfach veröffentlicht und editiert werden können. Es wird unterschieden zwischen individueller Autorenschaft mit sogenannten kumulativen Inhalten und Autorengruppen mit iterativen Inhalten. Kumulative Inhalte bedeutet, dass sich die „Posts“ und Antworten von einem User in verschiedenen Blogs etc. über die Zeit ansammeln. Iterative Inhalte hingegen bedeutet, dass die einzelnen Beiträge im Zeitverlauf immer wieder ergänzt und verändert werden.
  • Tags: Der jeweilige Nutzer kann einem bestimmten Thema Schlagwörter zuordnen, daraus entsteht mit der Zeit eine nutzergesteuerte Kategorisierung sowie Priorisierung der Inhalte. Dies wird unter dem Namen Folksonomy zusammengefasst.
  • Extensions: Unter dem Begriff Extensions wird die Exploration von beobachtetem Verhalten der User im Web bezeichnet, um mittels dieser Beobachtungen Empfehlungen für zukünftiges Verhalten auszusprechen.
  • Signals: Es besteht die Möglichkeit, bestimmte Inhalte zu abonnieren und andere User auf neue, interessante Inhalte aufmerksam zu machen. Dies erfolgt in der Regel über die sogenannten RSS Feeds

Neben dem Begriff Enterprise 2.0 hört man auch häufig den Ausdruck “Social Business”.  Dieser Terminus beschreibt im Wesentlichen das gleiche Phänomen, wird jedoch oftmals bevorzugt verwendet, da sich die meisten Personen unter “Social Business“ mehr vorstellen können.

Selbstorganisation und Vernetzung

Das besondere bei Enterprise 2.0 Elementen besteht darin, dass sie die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen. Diese können eigenverantwortlich Inhalte einstellen sowie Inhalte von anderen Mitarbeitern unabhängig von Ort und Zeit kommentieren und bewerten. Die verstärkte Interaktion der Mitarbeiter sowie der erhöhte Informationsfluss tragen zur Vernetzung innerhalb des Unternehmens sowie zur Verdichtung von Wissen bei. Hieraus ergeben sich enorme Potenziale gegenüber der traditioneller Unternehmenskommunikation und dem Wissensmanagement.

Der Einsatz von Enterprise 2.0 Tools verändert nicht nur die Art und Weise wie die Mitarbeiter miteinander kommunizieren, sondern es handelt sich hierbei um eine völlig neue Art und Weise zu denken. Daraus resultiert ein veränderter technischer, sozialer und organisatorischer Ansatz der Unternehmensführung. Global gesprochen verändert der Einsatz von Enterprise 2.0 Elementen die Unternehmenskultur eines jeden Unternehmens grundlegend.  Ein  Enterprise 2.0 Unternehmen unterscheidet sich speziell durch den Grad an Selbstorganisation, die von einem bestimmten Unternehmen ermöglicht wird, von einem Enterprise 1.0 Unternehmen. Diese neu gewonnen Selbstorganisation trägt zur Informationsdynamik und Kreativität bei.

Revolution oder  Evolution, was denn nun?

Die meisten Unternehmen stehen erst am Anfang der sogenannten „Social Media (R)evolution“ oder der Enterprise 2.0 Implementierung (lesen Sie hierzu mehr in Teil drei dieser Blogreihe).  Das Marktforschungsinstitut Gartner prophezeit für das Jahr 2013 den Durchbruch für die Verwendung von Sozialen Medien innerhalb von Unternehmen auf breiter Front. „Social Business ist eindeutig im Kommen“, sagt Garteners Chef-Analyst Peter Sondergaard. Dennoch gehen führende Kommunikationsexperten davon aus, dass eine wirkliche Effizienz- und Produktivitätssteigerung erst eintreten wird, wenn die neuen Technologien und Prozesse intern in sicherer und kompetenter Weise eingesetzt werden. Diese erfolgreiche Implementierung von Social Media Elementen ist für die meisten Kommunikationsmanager Ziel und Herausforderung zugleich.

Hier finden Sie die weiteren Teile der Serie „Enterprise 2.0“:

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