Serie: Neue Social Networks – Kurzlebig und direkt: That’s Snapchat

Ein weißer Geist auf gelbem Hintergrund – das Corporate Design von „Snapchat“. Es ist die „In-App“ der jungen Generation. Mit 51 Prozent entsprechen die 13 – 26-Jährigen dem größten Anteil der Nutzer. Einst bekannt als „Sexting App“, bietet Snapchat heute auch Unternehmen eine neue Art der Kommunikation.

Und so geht’s

Seit 2011 wird gesnapt. Das Prinzip ist simpel: App downloaden, Username festlegen und mit dem Geist neue Freunde finden. Anschließend können Bilder geschossen, bearbeitet und direkt mit Freunden oder mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Diese sogenannten „Snaps“ können für eine Zeitspanne von ein bis zehn Sekunden angezeigt werden. Anschließend verschwindet das Bild wie von Geisterhand. Aber Achtung: Für technikaffine Nutzer sei es laut onlinefacts.de jedoch kein Problem die „gelöschten“ Inhalte wiederherzustellen. Mit der Funktion Snapchat „Geschichte“ können Snaps Freunden 24h unbegrenzt angezeigt werden. Eine nützliche Option beispielsweise für Reiseblogger. Diese können ihre Fans den ganzen Tag mit Pics und Videos auf dem Laufenden halten. Wie heißt es so schön: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Achtung Suchtpotential!snapchat-unternehmen-business-social-networks

Vor allem die junge Zielgruppe soll sich immer mehr von Facebook abwenden und Snapchat nutzen. Laut Angaben des Unternehmens werden 700 Millionen Snaps täglich verschickt. Im direkten Vergleich dazu wurden auf Instagram laut Statista.de 2014 durchschnittlich rund 60 Millionen Fotos am Tag hochgeladen. Das Potential und die Zielgruppe dieser App bietet Unternehmen neue Kommunikationswege.

It’s a snap – do it

Eine junge Zielgruppe erwartet eine kreative, innovative und schnelle Ansprache. Das heißt für Unternehmen Informationen so zu verpacken, dass diese in kürzester Zeit die maximale Aussagekraft mit sich bringen. Es heißt ja nicht unnötig „You only live once“. Durch die Funktion Snapchat „Geschichte“ holt ein Unternehmen seine junge Zielgruppe direkt ab und gewährt Einblicke in ihre Welt. Ob via Fotos oder Videos, Geschichten lassen sich schnell und informationsreich darstellen.
Mehr Transparenz? Kein Problem! Mit Hilfe von Snaps kann die Zielgruppe beispielsweise live in Veranstaltungen eintauchen oder diese aber innerhalb von 24h einsehen. Die stundenlange Bearbeitung der Videos entfällt. Ein Clip wird aufgenommen und direkt eingestellt. Mit ein und derselben App. Ein unbearbeitetes Video wirkt unprofessionell? Ganz im Gegenteil! Das gewährt der Zielgruppe einen reellen Einblick in das Unternehmen ganz ohne Schönheits-Op’s. Snapchat bietet beispielsweise auch eine andere Art von Gewinnspielmöglichkeiten. Hier heißt es dann wirklich: First come first served. Exklusive Tipps, Vorstellung der Mitarbeiter oder gar direkter Ticketverkauf für Veranstaltungen wären mittlerweile möglich.

Der Reiz der Kurzlebigkeit

Über den Dienst Square Cash bietet die App seit November 2014 das direkte Bezahlsystem „Snapcash“ an. In diesem Fall heißt es allerdings: FSK 18! Diese schnelle Form der Geldüberweisung bietet auch der Pornoindustrie ein neues Geschäftsmodell. Inwieweit es überhandnimmt und negativen Einfluss auf das Image der App hat, ist die Frage. Hier müsste Snapchat deutliche Maßnahmen, wie das Löschen von Profilen, vornehmen. Ein unseriöses Image ist schnell aufgebaut. Ein positiver Imagewechsel bedeutet einen hohen Zeitaufwand und ist kostspielig.

So sieht die neue Funktion für Unternehmen auf Snapchat aus. Mit dabei sind bereits National Geographics, MTV, Cosmopolitan, etc.

Unternehmen sollten sich die Frage stellen, was genau und über welchen Kanal kommuniziert werden soll. Eine klare Zielgruppendefinition ist ein Grundbaustein. Überall halbherzig dabei zu sein bringt nicht immer den gewünschten Effekt.

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