Mastodon – eine Twitter Alternative?

Mastodon

Twitter oder lieber die Alternative Mastodon? Foto: Pexels

Twitter kennen die meisten – ob sie es selbst nutzen, oder nur von Bekannten und Freunden hin und wieder einmal Tweets zu Gesicht bekommen. Neben der beliebten Plattform Twitter gibt es aber auch noch zahlreiche Alternativen – eine davon ist Mastodon.

Aber ist Mastodon wirklich so ähnlich zu Twitter? Gemeinsam mit unserem Partner onReach hat sich das SocialMedia Institute das Thema genauer angesehen und dabei herausgefunden, welche Plattform sich für wen eignet und worin die Unterschiede zwischen den beiden bestehen. Ist die Mastodon-Plattform tatsächlich eine Twitter-Alternative?

Spätestens nachdem Elon Musk Twitter gekauft hat, schaut sich der ein oder andere nach einer vergleichbaren Option um. Dabei begegnet man recht schnell dem Open-Source-Projekt mit dem Namen „Mastodon“. Die Social-Media-Konkurrenz-Plattform versucht bereits seit einiger Zeit, Twitter die Stirn zu bieten.

Mastodon ist ein Micro-Blogging-Anbieter und als Teil der sogenannten OStatus-Community entstanden. Das ist ein Protokoll, über das Plattformen verbunden sind und sich miteinander austauschen. Das bedeutet für User, dass sie sich über diesen Server verbinden und – gleich wie bei Twitter – anderen Personen folgen können.

Aber wieso ist die Mastodon-Plattform nicht wie Twitter durchgestartet? Weshalb ist die Twitter Alternative nie dermaßen bekannt geworden?

Hauptsächlich lag es daran, dass das Erstellen eines Twitter-Accounts bereits zu Beginn einfacher war. Das hat auch das Auffinden anderer Nutzer im Vergleich zum Konkurrenz-Anbieter betroffen. Zusätzlich hat es mehr Clients für Twitter als für die Konkurrenz gegeben.

Twitter

Immer wenn es zu Problemen auf Twitter kommt, steigt die Nutzerzahl von Mastodon. Foto: Pexels

Mastodon wechselt von OStatus zu Activitypub

Mastodon hat recht schnell erkannt, dass seine Vorgehensweise mit OStatus nicht mehr zeitgemäß war. Somit hat das Unternehmen beschlossen, zu Activitypub zu wechseln. Activitypub ist im Jahr 2018 publiziert worden und ist ebenso ein Protokoll für soziale Netzwerke, das es den Usern ermöglicht, Content hochzuladen, zu erstellen, zu löschen und mit anderen zu kommunizieren.

Trotzdem war der Weg von Mastodon bisher aufgrund der Bequemlichkeit der User eher schleppend….

Die Funktionsweise von Mastodon im Vergleich zu Twitter

Ein neuer User muss sich für einen Mastodon-Account zunächst einen Server auswählen und sich registrieren. Das funktioniert ähnlich wie bei Discord (eine Plattform, auf der sich vorwiegend Gamer austauschen). Diese Server werden entweder von institutionellen oder privaten Inhabern geführt. Wer sich einen Server ausgesucht hat, kann sich daraufhin einen Namen erstellen. Dieser sollte in etwa so aussehen: mmueller@mastodon.social.

Mastodon hat auch in diesem Bereich noch etwas weiter aufgerüstet und den gesamten Vorgang vereinfacht – so schlägt die Social-Media-Plattform bei der Anmeldung dem User vor, welche Accounts es gibt, denen man folgen kann. Daraufhin kann man loslegen und „tooten“ – tröten.

Twittern ist dann passé.

Und es ist auch vollkommen in Ordnung und umsetzbar, wenn man keinem privaten Server folgen möchte. Denn es gibt immer noch den ersten Server von der Mastodon GmbH aus Deutschland: Mastodon.Social.

Im Kern sind beide Plattformen gleich – User können Bilder, Videos oder Texte posten, auf andere Beiträge reagieren oder Posts teilen.

Alternative

Mastodon vs. Twitter – Beide recht ähnlich oder doch komplett verschieden? Foto: Pexels

Der größte Unterschied zu Twitter: Mastodon ist nicht nur eine Webseite von einem Konzern, sondern es ist ein sogenanntes dezentrales Netzwerk, das viele unabhängige Server vereint. Jeder Bereich hat seine Verhaltensregeln; und gemeinsam erzeugen sie das Mastodon-Netzwerk, das werbefrei ist.

Im Gegensatz zu Twitter kann jeder Anwender den Mastodon Code verwenden und verändern, um somit Server zu installieren. Die einzige Voraussetzung: Der Änderung des Codes muss veröffentlicht werden.

Die Optik macht’s

Die Social-Media-Plattform ist Twitter recht ähnlich. Da orientiert sich die Konkurrenz einfach an der beliebtesten Plattform im Ring und hofft auf einen Erfolg. Dennoch ist es schade, dass sich Mastodon im Alltag etwas zäh zeigt. Der Bilder-Upload ist recht langwierig und auch das Tröten verlangt dem User ein paar Sekunden Geduld ab.

Im Übrigen hat die Konkurrenz einen Vorteil gegenüber Twitter, denn man kann stolze 500 Zeichen in das vorgegebene Fenster eintippen. Das sind 220 mehr als bei Twitter! Das bedeutet wiederum mehr Platz und Raum für Ideen, die man dem Kunden mitteilen kann.

Außerdem interessant ist, dass man vielen kleinen Interessensgruppen angehören kann. Fokussiert man sich beispielsweise auf Kunst, folgt man einfach mastodon.art. Darüber hinaus gibt es auch regionale Gruppen: Wenn man beispielsweise in Dresden wohnt, folgt man einfach der Mastodon-Gruppe dresden.network.

Und woher kommt jetzt eigentlich der interessante Name? Laut Wikipedia ist das Mastodon ein Verwandter des Mammuts, die vor mehr als 10.000 Jahren ausgestorben sind. Daher kommt auch das Tröten, da der Elefant vom Mammut abstammt.

Elefant

Der Nachfahre des Mammuts und Mastodons: Der Elefant. Foto: Pexels

Fazit

Mastodon eignet sich für alle, denen Twitter zum Hals heraushängt. Aber es ist auch eine Alternative für User, die einfach mal etwas anderes ausprobieren, aber bei ihren Wurzeln bleiben wollen. Alles in allem sei gesagt, dass die beiden Plattformen sich ähneln, aber doch ein paar Unterschiede aufweisen. Allem voran ist damit die erhöhte Zeichenanzahl auf der Mastodon-Plattform gemeint. Zudem gibt es zahlreiche Server, denen man folgen kann.

Beide sind kostenlos, deswegen kann man nicht viel verlieren: Daher heißt es, einfach mal ausprobieren und für sich entscheiden, ob es eher Twitter sein soll oder besser der Konkurrenzanbieter.

 

Über den Autor 

Markus Besch ist Vorstand der NextDBI AG - Digital Business Institute und Begründer des SocialMedia Institute mit Hauptsitz in Stuttgart.
Sein persönlicher Fokus gilt dem Thema Social Media Strategie, den Social Business Networks LinkedIn und Twitter, sowie der Bereich Tools.

Schreibe einen Kommentar